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23.05.2024

„Darf ich zuhause daran weiterarbeiten?“

Diese nicht eben alltägliche Frage wurde in der BFG 23 gestellt, als die Schülerinnen und Schüler beim Weltdokumentenerbe „every name counts“ mitwirkten.

 

Über 30 Millionen Akten, Karteikarten und Listen über die Opfer des Nationalsozialismus werden in den riesigen Archiven in Bad Arolsen bei Kassel gelagert. Oft bestehen diese kriegsbedingt aus schlechter Papierqualität und müssen sorgsam digitalisiert werden, um sie zu bewahren. Problem ist die Verschlagwortung der unglaublichen Datenmengen. Daher kam das Archiv auf die Idee, Freiwillige daran mitwirken zu lassen - so kommt auch die BFG 23 ins Spiel. Jedes Dokument soll online auffindbar werden, damit Angehörige und Überlebende auf einfache Weise eine Suche nach Familienmitgliedern durchführen können. Dafür ist es erforderlich, alle Schriftstücke abzutippen, was vor allem durch Freiwillige geschieht. Fehler, die bspw. aufgrund von unleserlicher Handschrift passieren können, werden nicht in das Weltdokumentenerbe übernommen, denn nur wenn jedes Schriftstück dreimal identisch eingegeben wurde, wird es in die Datenbank übernommen. Über 360 Karteikarten konnten auf diese Weise von der Klasse verschlagwortet werden.

Schockierend für die Schülerinnen und Schüler ist oft das jugendliche Alter der Opfer, die Tatsache, dass ganze Familien deportiert wurden - und die grausame Akribie der Bürokratie der Nazis. "Alle diese Karten wurden getippt, und die meisten Menschen wurden im Anschluss einfach umgebracht", so brachte es eine Schülerin auf den Punkt.

Eine Beteiligung ist leicht und anonym möglich, nicht mal ein Account ist dafür erforderlich. Wer daran Interesse hat, kann sich gern beteiligen - das Projekt heißt so wie die Internetseite: "every name counts".